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Korrespondenz

LAMOTRIGIN PLUS MORPHIN

Wenn die in a-t 2009; 40: 66 beschriebene Lamotrigin (LAMICTAL, Generika)-Intoxikation bei einem Epilepsiepatienten (u.a. Valproinsäure [CONVULEX, Generika]-Komedikation) auf einer Hemmung der Glukuronidierung durch Tramadol (TRAMAL, Generika) beruht, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass diese Interaktion möglicherweise auch durch Morphin (MST MUNDIPHARMA, Generika) induziert werden kann.

Denn während Tramadol zunächst in der so genannten Phase I über CYP 3A4 und CYP 2D6 metabolisiert wird, besteht bei Lamotrigin und Morphin der für die Elimination wichtige Metabolisierungsprozess allein in der Glukuronidierung: Lamotrigin wird über die UDP-Glukuronyltransferasen (UGT) vom Typ UGT 1A4 und UGT 2B7 glukuronidiert. Morphin und Valproat sind ebenfalls Substrat von UGT 2B7 und gelten sogar als mögliche Inhibitoren.1 Deshalb könnte bei Epilepsiepatienten mit Valproinsäure-Komedikation die Interaktion von Lamotrigin mit Morphin sogar klinisch bedeutungsvoller sein als die mit Tramadol - nicht nur im Sinne einer Intoxikation durch Lamotrigin, sondern gegebenenfalls auch durch Morphin.

1 http://www.genemedrx.com/UGTtable.php

Dr. med. K. GÜTTLER (Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie)
D-50931 Köln
Interessenkonflikt: keiner

© 2009 arznei-telegramm, publiziert am 11. September 2009

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