logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 2004; 35: 74nächster Artikel
Kurz und bündig

Desinfektion in Alten- und Pflegeheimen: Alten- und Pflegeheime lassen sich aus Kostengründen oft durch so genannte Fachberater der Desinfektionsmittelhersteller beraten und Hygienepläne erarbeiten. In der Regel wird in diesen Plänen ein Übermaß an Desinfektionsmaßnahmen empfohlen, ohne Rücksicht auf zunehmende Allergisierung der Bewohner oder Umweltaspekte. So empfiehlt die Firma Ecolab die Desinfektion von Bettgestellen, Nachtschränken, Türgriffen, Schaltern, Sanitärbereichen, Wäschesammlern, Einfüllöffnungen und Frontseiten von Waschmaschinen und Trocknern. In allen diesen Fällen genügt aus hygienischen Gründen eine Reinigung mit einem umweltfreundlichen Mittel ohne Zusatz von desinfizierenden Stoffen. Auch das Waschbecken in Toiletten soll angeblich desinfizierend gereinigt werden. Schmutz und Bakterien in Toiletten- oder Waschbecken mit Desinfektionsmitteln zu verfolgen, ist jedoch hygienischer Unsinn. Sogar die Fußböden von Alten- und Pflegeheimen sollen gemäß Firmenempfehlung regelmäßig desinfizierend gesäubert werden. Dies widerspricht den neuesten Empfehlungen des Robert KOCH-Instituts zur Reinigung und Flächendesinfektion im Krankenhaus: Auf Allgemeinstationen, und diese entsprechen ungefähr Alten- und Pflegeheimen, soll nur eine Reinigung des Fußbodens, nicht aber Desinfektion durchgeführt werden (F. DASCHNER).

© 2004 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.