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Korrespondenz

FONDAPARINUX (ARIXTRA) MITTELS
"ERHEBUNG" IN DIE KLINIK GEDRÜCKT?

Seit Mai 2002 wird das Heparin-Analog Fondaparinux (ARIXTRA) angeboten. Über die bisherige Studienlage wurde in a-t 2002; 33: 36-7 berichtet. Nun versucht die Firma Sanofi-Synthelabo, die Substanz durch eine "multizentrische, epidemiologische, prospektive, offene, bundesweite Erhebung ('CHANGE')" in der Prophylaxe bei orthopädischen Patienten im Krankenhaus zu positionieren. Die Prophylaxe wird postoperativ für fünf bis neun Tage empfohlen. Eine ausgiebige Dokumentation ist vorzunehmen. Ziel ist, die Kostenstruktur der Thromboembolie-Prophylaxe, der Diagnose und der in der Behandlung auftretenden Komplikationen im klinischen Alltag zu erheben. Außerdem sollen ökonomische Konsequenzen mit Hilfe einer Modellrechung erfolgen.
Der einzige Informationsgewinn, den eine solch offene Erhebung bringen kann, ist die Höhe der Thromboserate des jeweiligen Krankenhauses per 100 Patienten. Das erfassen die Häuser in der Regel routinemäßig. Außerdem sind die Thromboseraten durch Studien (s.o.) bekannt. Die Berechnung über das zu erwartende deutsche DRG-System (Modellrechnung) ist auch weitgehend bekannt. Kann es sein, dass diese "Erhebung"nichts weiter bringt als die Umstellung (CHANGE!) von Heparinen auf ARIXTRA im Krankenhaus? Bei dem Mehrumsatz ein lohnendes Geschäft.

Dr. rer. nat. A. EISERT (Klinik-Apotheker)
D-50825 Köln
Interessenkonflikt:Keiner

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