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Vitiligo nach Hepatitis-B-Impfung: Ein 48-jähriger Patient erhält zur Auffrischung einer Hepatitis-B-Impfung je 1 ml des Impfstoffs (GEN H-B-VAX u.a.) intramuskulär in beide Oberarme. Etwa zwei Wochen später bemerkt er am Haaransatz im Stirnbereich eine Depigmentierung der Haut mit Entfärbung der beteiligten Kopfhaare. Im Bereich beider Unterarme kommt es ebenfalls zu Depigmentierungen. Als "low-responder" ist der Patient in den vergangenen zehn Jahren 14-mal gegen Hepatitis-B geimpft worden, ohne dass Störwirkungen auftraten (NETZWERK-Bericht 11.537). Dem Hersteller ist Vitiligo nach Hepatitis-B-Impfungen bisher nicht gemeldet worden. Beschrieben sind immunologisch bedingte Störwirkungen wie Vaskulitis (Immunkomplexvaskulitis, a-t 1992; Nr. 12: 125-6), Arthritis, Lymphadenopathie mit Fieber im Sinne einer Serumkrankheit sowie Neuritis, Myelitis oder Verschlechterung einer Multiplen Sklerose. Auch gingen dem NETZWERK je ein Bericht über einen Morbus CROHN- (11.481) und einen schweren Colitis-ulcerosa-Schub (5.785) in Verbindung mit der Hepatitis-B-(Wieder)-Impfung zu. An der Haut werden Pruritus, Exantheme, Haarausfall und Lichen-ruber-artige Ekzeme (a-t 1997; Nr. 4: 46) beobachtet. Immunprozesse spielen auch in der Pathogenese der Vitiligo eine Rolle. Für das beschriebene Ereignis ist somit ein Kausalzusammenhang möglich. Denkbar sind Booster-Effekte nach zahlreichen Auffrischungen.

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