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Sildenafil (VIAGRA) - schwindet der Effekt? Haben Männer mehr Vorbehalte gegenüber Sildenafil (VIAGRA) als ursprünglich angenommen? Von 200 Personen, denen das Mittel verordnet wurde, hat laut telefonischer Befragung durch Urologen immerhin jeder Vierte das Rezept gar nicht erst eingelöst - vor allem wegen der Kosten oder aus Furcht vor Nebenwirkungen. Offenbar kommt es auch häufig zu Wirkverlust. Von den 82 Männern, die nach zwei Jahren noch erreicht werden können, nehmen 39 (48%) das Potenzmittel nicht mehr ein. 24 (29%) begründen dies mit nachgelassener oder verloren gegangener Wirkung (EL-GALLEY, R. et al.: J. Urol. 2001; 166: 927-31). Selbst wenn alle nicht mehr erreichten Männer Sildenafil weiter verwendet hätten, läge die Abbruchrate noch bei 16% (24 von 151). Laut Hersteller sollen nur 0% bis 4% die Einnahme wegen Wirkungslosigkeit beenden (Pfizer GmbH: Produktmonografie VIAGRA, Stand Aug. 1998, Seite 24). Die nachlassende Wirksamkeit wird als Gewöhnungsprozess im Sinne einer Tachyphylaxie interpretiert, obwohl sich kein eindeutiger Zusammenhang mit der Einnahmefrequenz feststellen lässt. Versuche, die gewünschte Wirkung durch Dosissteigerung aufrecht zu erhalten, gehen zu Lasten der Verträglichkeit: Anfangs berichten 32% (48 von 151) der Anwender von unerwünschten Wirkungen, nach zwei Jahren sind es 65% (28 von 43). Überwiegend kommt es zu Kopfschmerzen, Gesichtsrötung, verstopfter Nase und Sehstörungen (siehe auch Seite 101).

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