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Kurz und bündig

Erst in zwei Jahren - 5.000 Altarzneimittel vom Markt: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlicht jetzt im Internet eine erste Liste von Altarzneimitteln, bei denen die Hersteller auf die weitere Bearbeitung der Unterlagen für die fiktive Zulassung verzichtet haben (http://www.bfarm.de/de_ver/aenderungen.html, unter Datum 16. Mai: "Hinweis auf die beabsichtigte Bekanntmachung des Erlöschens fiktiver Arzneimittelzulassungen"). Das BfArM will den Firmen die Möglichkeit geben, eventuelle Unrichtigkeiten in der Liste zu korrigieren, bevor diese im Bundesanzeiger abgedruckt wird. Ist diese dort veröffentlicht, dürfen die genannten Produkte immer noch zwei Jahre lang abverkauft werden. Eine weitere Liste von Altarzneimitteln, für die gar keine Unterlagen eingereicht wurden und die deshalb sofort vom Markt genommen werden müssen, ist in Vorbereitung. Auf die Mehrzahl der bereits gelisteten knapp 5.000 Medikamente kann getrost schon jetzt verzichtet werden. Es ist ohnehin nicht nachvollziehbar, dass die Altarzneimittel noch im Handel sind. Wegen fehlender Nachzulassung hätten sie bereits 1990 vom Markt sein sollen (a-t 1998; Nr. 12: 109-10). Bei einigen der aufgeführten Medikamente handelt es sich allerdings um sinnvolle Produkte beispielsweise in nicht mehr gängigen Formulierungen oder um Mittel, für die die Hersteller aus Kostengründen nicht mehr in die Nachzulassung investieren oder die Vermarktung von teureren Nachfolgeprodukten fördern wollen. Bisherige Versuche, eine Liste der Präparate zu veröffentlichen, waren an Einsprüchen von Herstellern und Lobbypolitik gescheitert (a-t 1997; Nr. 7: 79).

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