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Bestätigt - Hüftprotektor schützt vor Oberschenkelhalsbruch: 5 bis 20 von 1.000 über 60-Jährigen erleiden jährlich einen Oberschenkelhalsbruch. Bei den meisten Betroffenen hat die Fraktur erhebliche Einschränkungen von Beweglichkeit und Selbstständigkeit zur Folge. Jede(r) Vierte überlebt den Bruch höchstens ein Jahr. Die größte bislang publizierte Studie bestätigt erneut den Nutzen eines externen Hüftprotektors (z.B. in Deutschland: SAFEHIP; a-t 1999; Nr. 5: 51-3) für stark gefährdete Menschen. An der finnischen Untersuchung haben 1.800 durchschnittlich 82-jährige Frauen und Männer mit mindestens einem weiteren Risikofaktor teilgenommen. Die Rate der Oberschenkelhalsbrüche sinkt in der Interventionsgruppe von 46 auf 21,3 pro 1.000 Personenjahre. 9 von 13 Frakturen ereignen sich, während der Protektor nicht getragen wurde. Ähnlich den bisherigen Erfahrungen ist auch in der finnischen Studie die Akzeptanz des Hüftschutzes gering. Ein Drittel aller für die Interventionsgruppe vorgesehenen Teilnehmer verweigert die Zustimmung. Ein methodischer Mangel ist die Neuaufnahme von Teilnehmern im Studienverlauf immer dann, wenn andere ausscheiden oder versterben. Dies könnte die Ergebnisse zu Gunsten des Hüftschutzes verzerrt haben. Es fehlt außerdem eine Diskussion der möglichen Gründe für vier Hüftfrakturen, die trotz Protektor auftreten. Die Studie bestätigt frühere kleinere Untersuchungen. Nach einer Metaanalyse sinkt das Hüftfrakturrisiko in diesen Studien innerhalb von 9 bis 19 Monaten von 6,6% auf 2,4% (KANNUS, P. et al.: N. Engl. J. Med. 2000; 343: 1506-13; PARKER, M.J. et al.: Hip protectors for preventing hip fractures in the elderly [Cochrane Review]. In: The Cochrane Library, Issue 4, 2000, Oxford: update software/ati d).

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