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ALARMZEICHEN SODBRENNEN?

Nach der Devise ,Arzneimittel sucht Patient' lässt AstraZeneca derzeit einen "8-Punkte-Test"1 für Laien zum Thema Sodbrennen verteilen - zeitgleich mit der Markteinführung der Omeprazol (ANTRA u.a.)-Variante Esomeprazol (NEXIUM, siehe Seite 82). Auf dem Fragebogen selbst bleibt die Firma im Hintergrund. Unter der angegebenen Telefonnummer wird auf einen neuen Protonenpumpenhemmer hingewiesen: "Man solle dem behandelnden Arzt nur den Fragebogen zeigen, der wisse dann schon, welches Medikament gemeint sei..."

Behauptungen wie "Sodbrennen fordert ... (durch Krebs, Red.) genauso viele Opfer wie der Straßenverkehr"1 sind geeignet, diffuse Krebsängste zu schüren. Bis zu 40% der Bevölkerung, also etwa 32 Millionen Menschen, haben gelegentlich Sodbrennen. Davon sollen etwa 7.500 (0,02%) an einem Adenokarzinom der Speiseröhre erkranken.2,3 Dass Esomeprazol oder ein anderer Protonenpumpenhemmer die Entstehung eines Ösophaguskarzinoms verhindert, ist durch keine klinische Studie belegt.

Esomeprazol ist auch zur bedarfsweisen Anwendung bei Refluxbeschwerden zugelassen. Grotesk: Auf eine Pressemitteilung des Rabeprazol (PARIET)-Herstellers Janssen-Cilag, in der eine mögliche Zunahme des Krebsrisikos bei gastroösophagealer Refluxkrankheit behauptet wird, wenn Protonenpumpenhemmer unregelmäßig eingenommen werden, reagiert AstraZeneca "geschockt und betroffen" und wirft der Konkurrenz vor, "unnötige Ängste bei Patienten und Angehörigen zu schüren".4

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