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Fördern Softdrinks Knochenbrüche? Vorlieben Jugendlicher für bestimmte Getränke scheinen sich auf die Knochenstabilität auswirken zu können. In einer US-amerikanischen Studie werden 460 etwa 15-jährige Mädchen per Fragebogen zu körperlicher Aktivität, Genuss von Softdrinks und Knochenbrüchen befragt. Jedes fünfte Mädchen hatte bereits eine Fraktur. Vorliebe für Cola- und Limonadengetränke scheint mit dreifach erhöhtem Knochenbruchrisiko einher zu gehen. Körperlich aktive Mädchen, die nur Cola trinken, sollen sogar ein fünffach erhöhtes Risiko haben. Die Arbeit bestätigt ältere Daten. Retrospektives Design und fehlende Auskünfte beispielsweise zur Kalzium (Milch)-Aufnahme beeinträchtigen jedoch die Aussagekraft (WYSHAK, G.: Arch. Pediatr. Adolesc. Med. 2000; 154: 610-3). In Cola enthaltene Phosphate könnten über sekundären Hyperparathyreoidismus die Entkalkung des Knochens fördern und so die Knochenbruchrate erhöhen. Wer größere Mengen Softdrinks konsumiert, wird zudem seltener Milch und damit weniger Kalzium aufnehmen. Auch in Deutschland findet sich das Grundnahrungsmittel Milch oft nicht mehr auf den Speisekarten von Restaurants. Dabei schafft eine gute Kalziumversorgung im Kindes- und Jugendalter Voraussetzungen für Knochenstabilität im Alter (a-t 1999; Nr. 4: 42-4). Osteoporose ist somit keine spezielle Erkrankung des Alters. Die "Cola-Fanta-Sprite-Generation"könnte mit ihrer Vorliebe für diese Softdrinks heute die Grundlage für Knocheninstabilität in späteren Jahren legen (GOLDEN, N.H.: Arch. Pediatr. Adolesc. Med. 2000; 154: 542-3/ati d).

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