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Korrespondenz

NEUE ANTIHYPERTENSIVA SO GUT WIE BEWÄHRTE? - KRITIK AN STOP*-2

Schätzenswert an STOP-2 (a-t 1999; Nr. 12: 127) ist, dass auf Grund ethischer Bedenken keine Plazebogruppe ... eingeschlossen wurde. In den beiden Studienarmen mit den neueren Antihypertensiva (ACE-Hemmer, Kalziumantagonist) hat jedoch etwa die Hälfte der Patienten auch konventionelle Hochdruckmittel (Betablocker, Diuretikum) erhalten. Diese "Bouillabaisse" macht einen Vergleich zwischen konventioneller und neuer Behandlungsmethodik unmöglich...

Von besonderem Interesse sind die Ausgangsdaten für die Diabetiker. Trotz der zwei- bis dreifach höheren Prävalenz von vorausgegangenen Myokardinfarkten (17 vs. 7 vs. 6), Schlaganfällen (18 vs. 10 vs. 8) und Vorhofflimmern (22 vs. 10 vs. 13) in der konventionellen vs. ACE-Hemmer- vs. Kalziumantagonisten-Gruppe ist es beeindruckend, dass sich die primären Endpunkte in den drei Behandlungsarmen nicht unterschieden. Diese Fehlrandomisierung könnte sogar noch mehr Bestätigung für den bewiesenen mortalitätssenkenden Effekt der Betablocker und Diuretika sein...

STOP-21 sollte keinesfalls eine Empfehlung für unselektive antihypertensive Behandlung abgeben. Nur eine sorgfältig gestaltete randomisierte Studie ohne Überlappung der verschiedenen Behandlungsgruppen wird Antwort auf die bevorzugte Wahl eines speziellen Antihypertensivums geben können.

A. SIEBENHOFER et al. (Ambulanz für Diabetes und Stoffwechselerkr.)
Medizinische Universitätsklinik Graz
A-8036 Graz



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